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Mindfuck beim Bewerben: „Ich sollte dankbarer sein“

Dankbarkeit ist ja in aller Munde. Wenn dich Dankbarkeit aber auch nicht glücklicher macht, ist es erlaubt, sich weitere Fragen zu stellen und sich weiterzuentwickeln.

Das ist schon der siebte Blogartikel im Rahmen der Blogdekade zum Thema Mindfuck, also alten Überzeugungen, die jetzt mal losgelassen werden können. Und ich habe das Gefühl, ich laufe gerade erst warm bei dem Thema Mindfuck. Schau gern hier in die vorigen Artikel zum Thema Mindfuck: Ich kann das nicht, Ich bin nicht gut genug, Was, wenn der nächste Job auch nicht besser ist oder Ich bin zu alt, Ich kann mich nicht gut verkaufen, Ich will mein Umfeld nicht enttäuschen. Es ist ein Thema, zu dem ich einfach viel zu erzählen habe. Das Thema vereint meine Erfahrungen in der Persönlichkeitsentwicklung mit meiner jahrzehntelangen Erfahrung im Bereich des Recruitings bzw. Bewerbung. Aber ich wollte keine 10 Tage lang Tipps zum Thema Bewerben schreiben, das ist mir zu langweilig und diese Tipps sind auch überall zu erhalten. Ich will etwas tiefer gehen.

Du bekommst hier die „best of“ 1001 Einwänden, die ich im Laufe meines Berufslebens schon gehört habe:

Sogenannter Mindfuck rund um das Thema Bewerbung.

Darüber könnte ich stundenlang reden. Das tue ich auch gelegentlich, aber hier im Rahmen eines Blogs werde ich die nächsten Tage einige Mindfucks unter die Lupe nehmen und dir ein paar Tipps und Inspirationen geben, um dem Mindfuck zu entkommen.

Was ist ein Mindfuck?

Für alle, die vielleicht nicht so viel mit Anglizismen anfangen können, erkläre ich es kurz: Mindfuck sind Gedanken und Überzeugungen, die uns klein halten und überhaupt nicht weiterbringen im Leben und auch nicht in der Bewerbungsphase. Gedanken formen unsere Realität und auch maßgeblich unser Selbstbild.

Wenn wir selber nicht an uns glauben, wie sollen es dann andere tun?

Im Kontext Bewerbungsphase meint „andere“ den vielleicht zukünftigen Arbeitgeber.

Warum ist das ein Problem?

Dankbarkeit ist eine wunderbare Eigenschaft – aber nicht, wenn sie dich davon abhält, dein Leben zu verbessern oder so zu gestalten, wie DU es willst. Wenn du in einem Job bleibst, der dich unglücklich macht, nur weil du „dankbar sein solltest“, dann verwechselt du Dankbarkeit mit Selbstaufgabe.

Das Problem: Dankbar sein und sich weiterentwickeln wollen, schließen sich nicht aus.

Woher kommt diese Überzeugung?

Hinter diesem Gedanken stecken oft:

Angst vor Veränderung: Es ist leichter, sich mit der aktuellen Situation abzufinden, als ins Ungewisse zu springen. Das hatten wir schon in mehreren anderen meiner Mindfuck-Artikel.

Gesellschaftliche Prägung: Vielleicht hast du gelernt, dass man „froh sein sollte, überhaupt einen Job zu haben“, besonders wenn andere kämpfen, um Arbeit zu finden. Zum Glück haben wir aktuell einen ausgesprochenen Bewerbermarkt, bedeutet, es gab noch nie so viele Jobs für sowenig Bewerbende. Auch, wenn diverse Branchen aktuell natürlich sehr struggeln, so wird doch händeringend in anderen Branchen gesucht.

Loyalitätsgefühl gegenüber dem Arbeitgeber: Du willst dein Team nicht im Stich lassen oder hast das Gefühl, dass du deinem Arbeitgeber etwas „schuldest“. Lass dir sagen: Es ist ein Arbeitgeber, nicht deine Familie oder Freunde.

Reframing – eine neue Perspektive

Statt dich in falscher Dankbarkeit festzuhalten, überlege:

Du kannst deinen Job wertschätzen und trotzdem nach etwas Besserem suchen. Dankbarkeit bedeutet nicht Stillstand.

Ein Job ist ein Austausch, keine Einbahnstraße. Du leistest etwas – du bekommst Gehalt. Das heißt nicht, dass du für immer bleiben musst. Und auch, wenn es sehr wertvoll ist, tolle KollegInnen zu haben, so ist und bleibt es ein Job. Wahre Freunde bleiben auch, wenn du dich veränderst, alle anderen sind es nicht wirklich wert.

Deine Bedürfnisse sind wichtig. Wenn dein Job dich unglücklich macht, ist das ein klares Zeichen, dass Veränderung nötig ist. Im Stärkencoaching achten wir sehr auf die Bedürfnisse, die deine Stärken mitbringen. Das sind sozusagen die „hidden champions“ im Stärkencoaching. Jede Stärke bringt gewisse Bedürfnisse mit. Wenn du eine Stärke nicht ausleben kannst, wird das Bedürfnis dahinter nicht erfüllt. Schau gern hier.

Konkrete Tipps & Übungen

Trenne Dankbarkeit von Zufriedenheit

Mache eine Liste: Wofür bist du an deinem aktuellen Job dankbar? Und was fehlt dir für echte Zufriedenheit?

Erlaube dir, nach mehr zu streben. Frage dich: Würdest du einer guten Freundin oder einem guten Freund raten, in einer unglücklichen Situation zu bleiben?

Betrachte deine Zukunftsperspektive Siehst du dich in 5 Jahren immer noch hier? Falls nein – warum nicht schon jetzt aktiv werden?

Teste Veränderungen schrittweise. Du musst nicht sofort kündigen. Starte mit einer Bewerbung, vernetze dich oder informiere dich über Alternativen. Vielleicht wäre auch Job Crafting etwas für dich, du musst nicht unbedingt kündigen, um im Job erfüllter zu sein. Hier ist mein Artikel zum Job Crafting und was das überhaupt ist.

Ersetze „Ich sollte dankbar sein“ durch „Ich darf wachsen“. Wachstum ist unser natürlicher Zustand. Schau in die Natur, alles wächst. Immer. Dankbarkeit ist gut – aber sie sollte dich nicht daran hindern, weiterzukommen.

Fazit: Dankbarkeit und Veränderung schließen sich nicht aus.

Du darfst für deinen Job dankbar sein – und trotzdem nach neuen Möglichkeiten suchen, die dich glücklicher machen. 

Du bist niemandem verpflichtet, in einer unzufriedenen Situation zu bleiben. Dein Glück zählt!

Mindfuck- Challenge

Und jetzt will ich es wissen und starte eine kleine Challenge in der Hoffnung, dass es hier richtig rappelt im Karton bzw. in den Kommentaren.

Lasst uns diese kleinen, fiesen, viel zu weit verbreiteten Mindfucks zusammen auflösen!

Hinterlasse in den Kommentaren (ganz unten auf der Seite), wenn du diesen Mindfuck „Ich sollte dankbarer sein“ auch bei dir entlarvt hast und wie du ihm AB HEUTE begegnen wirst! Übe also:

Wofür bist du dankbar? Und wohin möchtest du dich weiterentwickeln?

Lass uns die negativen Überzeugungen richtig herausfordern, auf dass sie bald ausgesorgt haben. Je mehr Kommentare, desto weniger Chancen bekommen diese Übeltäter, in der Gesellschaft und in uns.

Eure Sandra

Und wenn du in deine Wunschvorstellung eintauchen willst, habe ich noch ein Geschenk für dich:

The form you have selected does not exist.

LET´S TALK
Das ist meine Lucky. Nicht verkäuflich 😉

Hi, ich bin Sandra.

Ich bin seit über 20 Jahren im Personalbereich tätig, habe tausende Interviews geführt und mehrere hundert Mitarbeitende eingestellt.

Ich erzähle dir das, damit du weißt, wobei ich persönlich “in meiner Power und in meinen Stärken“ bin. Ich liebe Menschen und ihre Geschichten, sehe deren „roten Faden“ und ich finde für sie den richtigen Platz in der Arbeitswelt.

Meine Top 3 Stärken unterstützen mich da bestens:

MENSCHENKENNTNIS – META – KREATIVITÄT

Mein Motto: Es gibt immer Möglichkeiten und gemeinsam finden wir sie.

Melde dich. Mach´s einfach. Es kann nur gut werden.

Schreibe mir eine Mail oder rufe mich an:

E-Mail: kontakt@sandrajost.net

Telefon: +49 (0)160 92935769

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8 Kommentare

  1. Liebe Sandra,
    da hast du vollkommen Recht, dass Dankbarkeit von Zufriedenheit differenziert zu betrachten ist. Häufig wird das miteinander vermischt. Klarheit ist immens wichtig, um Entscheidungen treffen zu können, v.a. die richtigen. Den richtigen Job auszuüben, ist wohl eine dieser Entscheidungen, verbringen wir doch sehr viel Lebenszeit im Job. Danke für deinen wertvollen Impuls!
    Liebe Grüße, Saskia

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