Was ist Job Crafting und für wen ist es sinnvoll?

Der Begriff Job Crafting stammt aus der Arbeitspsychologie und beschreibt die bewusste Umgestaltung der eigenen Arbeit, um sie besser an die eigenen Stärken, Werte und Interessen anzupassen. Und um damit maximale Freude und Erfüllung im Job zu haben.

Job Crafting bedeutet, den Job nicht als „gegeben“ hinzunehmen, sondern als etwas, das man aktiv mitgestalten kann – ohne auf eine neue Stelle zu warten oder gleich kündigen zu müssen.

Ganz gemäß meinem Motto: Let´s create your job future!

LET´s TALK

Warum sich berufserfahrene Menschen oft nach Veränderung sehnen?

Viele Menschen, die schon 10, 15 oder mehr Jahre im Berufsleben stehen, kennen das Gefühl: Der Job läuft, die Aufgaben sind bekannt, vielleicht gibt es auch Erfolg und Sicherheit – aber irgendetwas fehlt.

• Der anfänglichen Begeisterung weicht Routine.

• Die eigenen Stärken werden nicht optimal genutzt.

• Mit den Jahren des Älterwerdens wollen die Lebensjahre bewusster gestaltet werden.

• Der Wunsch nach mehr Sinn oder Selbstbestimmung wächst.

Du bist damit nicht allein. Über 50 % der Menschen sind beruflich unzufrieden. Meine Überzeugung: Das muss doch nicht sein! So viel verschwendetes Potenzial und letztlich auch Lebensfreude. Denn eins ist klar: Wer viele Stunden unzufrieden im Job ist, der wird auch sein Privatleben nicht aus vollen Zügen genießen können. Ausnahmen bestätigen natürlich diese Regel, aber üblicherweise färbt das Berufsleben auf den privaten Bereich ab. Umgekehrt ist es genauso.

Aber zum Glück gibt einiges, was du tun kannst. Es können große, mutige Schritte sein. Aber vielleicht genügen auch schon ein paar kleinere Schritte und Stellschrauben, die für mehr Zufriedenheit im Job sorgen.

Doch ein Jobwechsel fällt unter Umständen nicht (mehr) so leicht, wie in ganz jungen Jahren. Man hat Verantwortung und Verpflichtungen übernommen oder man mag seinen Job und sein Umfeld „eigentlich“.

Statt direkt über einen Jobwechsel nachzudenken, gibt es eine spannende Alternative: Job Crafting.

Wann brauchen wir Job Crafting und für wen macht es Sinn?

Wie gerade beschrieben sind berufserfahrene Fachkräfte und Führungskräfte oft nicht mehr auf der Suche nach dem „nächsten Karriereschritt“, sondern nach einer Möglichkeit, ihren aktuellen Job nach ihren Stärken und Werten zu formen.

Und genau hier bahnt sich eine WIN-WIN Situation an.

Ganz besonders zur Zeit, in denen nicht nur Fachkräfte, sondern generell Arbeitskräfte fast schon verzweifelt gesucht werden, sind Arbeitgeber nicht nur willens, sondern fast schon gezwungen, dem Wunsch nach Anpassungswünschen ihrer Mitarbeitenden nachzugeben. Allgemein nimmt der Trend von New Work, Work Life Balance und der Suche nach Sinn im Job zunehmend Fahrt auf. Job Crafting gewinnt somit an Bedeutung.

Aus der Praxis weiß ich auch, dass einige Arbeitgeber damit hadern, ich glaube jedoch fest daran, dass dieser Trend sich in naher Zukunft nicht mehr abwenden oder umkehren lässt.

Viele Unternehmen können es sich nicht leisten, erfahrende Mitarbeitende zu verlieren und sind viel offener als früher, um Mitarbeitenden bei der Umgestaltung der Arbeitsplätze und -aufgaben entgegenzukommen und zu unterstützen.

Das bedeutet für Arbeitnehmer: mehr Motivation, Zufriedenheit und Sinn im Job. Mehr Möglichkeiten der Mitgestaltung. Weniger Notwendigkeit, den aktuellen Arbeitgeber zu verlassen.

Und für Unternehmen: Engagierte Mitarbeitende, geringere Fluktuation und bessere Nutzung von Talenten.

Be happy im Job.

Drei Dimensionen von Job Crafting

Job Crafting kann in drei Teilbereichen unterteilt werden, beziehungsweise in drei Bereichen stattfinden:

1. Task Crafting (Aufgaben anpassen)

Hier spielen die Aufgaben die zentrale Bedeutung. Folgende Fragestellung kann hier für Klarheit sorgen:

• Welche Tätigkeiten kann ich stärker in den Fokus rücken?

• Welche weniger erfüllenden Aufgaben kann ich reduzieren oder delegieren?

• Gibt es neue Herausforderungen, die ich übernehmen kann?

Beispiel: Eine erfahrene Marketingmanagerin übernimmt verstärkt kreative Kampagnenplanung, weil sie darin ihre Stärken sieht, während sie wiederkehrende Berichte automatisiert oder delegiert.

Gerade hier sind die Stärken der Mitarbeitenden die Hauptrolle. Wie praktisch, dass ich als Stärkencoach hier mehr als nur ein paar Tipps für dich habe. Mache einfach den Stärkentest vom Stärkenradar, er kostet kleines Geld und bringt schon enormen Mehrwert.

2. Relational Crafting (Zusammenarbeit gestalten)

Wo Menschen zusammenkommen, menschelt es auch. Warum daher nicht mit den Menschen, aka KollegInnne, zusammenarbeiten, wo alles einfach reibungsloser funktioniert, leichter fällt und damit auch die Ergebnisse besser sein werden.

Gemeinschaft

Teamwork makes the dream work.

• Mit wem arbeite ich am liebsten zusammen?

• Kann ich meine Netzwerke intern oder extern erweitern?

• Wie kann ich meine Rolle in Teams bewusst beeinflussen?

Beispiel: Ein Projektleiter baut gezielt Beziehungen zu anderen Abteilungen auf, um neue Impulse für seine Arbeit zu bekommen und sich stärker in Strategieprozesse einzubringen, anstatt sich lediglich in Prozessen zu verlieren.

3. Cognitive Crafting (eigene Einstellung ändern)

Klingt einfacher, als es manchmal ist. Und es setzt Arbeit voraus. Arbeit an sich und seinen Einstellungen. Bist du Team „Schwarzseher“ oder eher Optimist? Schau mal unter folgenden Aspekten auf deine Arbeit:

• Welche Aspekte meiner Arbeit machen mich zufrieden?

• Wie kann ich den Sinn in meinen Aufgaben stärker wahrnehmen?

• Kann ich meine Perspektive auf unliebsame Aufgaben verändern?

Beispiel: Eine Finanzexpertin sieht ihre Arbeit nicht nur als Zahlenjonglieren, sondern als Möglichkeit, Unternehmen zukunftsfähig zu machen – das steigert ihre Motivation.

Wie man Job Crafting konkret angeht

Hast du dir die drei Teilbereiche schon angeschaut? Vielleicht hast du direkt gemerkt, was dich besonders anspricht? Konkret möchte ich folgende Schritte nennen, die ich für sinnvoll halte.

Selbstreflexion: Welche Tätigkeiten machen dir besonders Spaß? Gibt es Möglichkeiten, dich stärker auf diese zu konzentrieren? Wo nutze ich meine Stärken? Mit welchen Kollegen arbeitest du gerne zusammen? Wie kannst du Beziehungen verbessern oder sinnvoller nutzen? Was sind deine Werte? Wie verbindest du deine persönlichen Werte mit dem, was du täglich tust? Was ist es, was dich täglich antreibt?

Möglichkeiten erkunden: Welche Spielräume gibt es in meiner aktuellen Rolle? Hast du dich intern bei deinem aktuellen Arbeitgeber schon einmal umgeschaut? Vielleicht hast du dich mit einer Vertrauensperson oder einem Coach ausgetauscht? Gibt es andere offene Stellen oder siehst du Bedarfe, die vielleicht noch gar keiner bisher wahrgenommen hat? Du beweist Interesse, das kommt immer gut an.

Gespräche führen: Mit Führungskräften oder entsprechenden Kollegen austauschen. Das ist ein wichtiger Punkt und je nachdem, wie dein Verhältnis zu deinem Vorgesetzten ist, könntest du auch in vertrauensvoller Atmosphäre deinen Veränderungswunsch frühzeitig anbringen. Meiner Meinung nach musst du aber zuerst deine „Hausaufgaben“ machen und dir selber klar sein, was du wirklich willst bzw. was du dir vorstellen könntest. Nur an aktuellen Herausforderungen herumzumeckern, wird nicht sehr großen Anklang finden.

Schrittweise Veränderungen einführen: Im Idealfall ist dein Vorgesetzter auf deiner Seite und ihr könnt gemeinsam kleine Anpassungen testen und langfristig ausbauen. Nimm die Chance wahr, zunächst einzelne Aufgaben oder Projekte zu übernehmen und probiere dich aus.

Wann macht Job Crafting keinen Sinn?

Ich finde Job Crafting großartig. Auch, wenn sich das jetzt eventuell einfacher liest, als es praktisch ist. Es erfordert einiges an Mut und Klarheit. Dennoch denke ich, die Zeiten sind nie besser als jetzt. JETZT ist ohnehin immer die beste Zeit.

Es gibt jedoch auch Grenzen vom Job Crafting, und die möchte ich dir hier auch nennen. Wann macht es also meiner Meinung nach keinen Sinn?

Selbstreflexion: Welche Tätigkeiten machen dir besonders Spaß? Gibt es Möglichkeiten, dich stärker auf diese zu konzentrieren? Wo nutze ich meine Stärken? Mit welchen Kollegen arbeitest du gerne zusammen? Wie kannst du Beziehungen verbessern oder sinnvoller nutzen? Was sind deine Werte? Wie verbindest du deine persönlichen Werte mit dem, was du täglich tust? Was ist es, was dich täglich antreibt?

Möglichkeiten erkunden: Welche Spielräume gibt es in meiner aktuellen Rolle? Hast du dich intern bei deinem aktuellen Arbeitgeber schon einmal umgeschaut? Vielleicht hast du dich mit einer Vertrauensperson oder einem Coach ausgetauscht? Gibt es andere offene Stellen oder siehst du Bedarfe, die vielleicht noch gar keiner bisher wahrgenommen hat? Du beweist Interesse, das kommt immer gut an.

Gespräche führen: Mit Führungskräften oder entsprechenden Kollegen austauschen. Das ist ein wichtiger Punkt und je nachdem, wie dein Verhältnis zu deinem Vorgesetzten ist, könntest du auch in vertrauensvoller Atmosphäre deinen Veränderungswunsch frühzeitig anbringen. Meiner Meinung nach musst du aber zuerst deine „Hausaufgaben“ machen und dir selber klar sein, was du wirklich willst bzw. was du dir vorstellen könntest. Nur an aktuellen Herausforderungen herumzumeckern, wird nicht sehr großen Anklang finden.

Schrittweise Veränderungen einführen: Im Idealfall ist dein Vorgesetzter auf deiner Seite und ihr könnt gemeinsam kleine Anpassungen testen und langfristig ausbauen. Nimm die Chance wahr, zunächst einzelne Aufgaben oder Projekte zu übernehmen und probiere dich aus.

Mein eigenes Job Crafting

Auch ich bin durch diesen Prozess gegangen. Ich gebe dir gerne Einblick in mein Leben und mein persönliches Crafting.

Ich bin seit nunmehr 20 Jahren in einem großen Unternehmen angestellt, mein Lieblingsbereich war und ist das Recruiting. Ich mag Menschen und deren Geschichten. Jedoch ändern sich manchmal die Umstände, die wir nicht beeinflussen können und so war diese meine Lieblingstätigkeit einige Jahre intern einfach nicht mehr so gefragt. Ich merkte, ich werde unzufrieden. Im Nachhinein kann ich das mit meinen Stärken sehr gut erklären. Anyway, was habe ich getan? Ich habe Gespräche geführt. Und letztlich war mein Weg der, eine nebenberufliche Selbständigkeit im Bereich Job- und Bewerbungscoaching zu starten. Damit befriedige ich meinen Drang nach etwas Neuem, meine Lust, etwas aufzubauen und ein eigenes Business zu kreieren. Und natürlich bin ich einfach gern an der Seite meiner Coachees und freue mich unbändig mit ihnen, wenn sie über sich hinauswachsen. Coaching ist eine wunderbare Tätigkeit.

Aktuell vereine ich so Best-of-both-worlds. Eine gute Festanstellung in einem guten Umfeld und mit sehr netten Kollegen und die Freiheit und Kreativität meines eigenen Business. Darüber hinaus startete ich letztes Jahr erfolgreich damit, beide Tätigkeiten remote an meinem Lieblingsort auf Korfu auszuüben. Job Crafting regional, sozusagen.

Aktuell passt das für mich hervorragend.

Mein erstes Mal Workation im Sommerzuhause – die Welten verschmelzen.

Fazit – Den Job als Gestaltungsraum sehen: 

Bevor also eine Entscheidung vielleicht zu schnell getroffen wird und eine Kündigung eingereicht wird, macht meiner Meinung nach Job Crafting immer Sinn. Beziehungsweise es macht auf jeden Fall Sinn, sich die oben genannten Bereiche genauer anzuschauen und darüber nachzudenken. Reflexionsarbeit schadet nie.

Job Crafting ist eine Alternative zum klassischen Jobwechsel, um mehr Erfüllung in der aktuellen Position zu finden ohne die vermeintliche Gefahr eines Jobwechsels inklusive neuer Probezeit, vielleicht eines Umzugs und vieler weiterer Veränderungen.

Gerade für erfahrene Fachkräfte ist Job Crafting eine gute Möglichkeit, ihren Job wieder mit mehr Begeisterung und Sinn zu füllen.

Und wenn du beim Lesen nun auf ganz neue Gedanken über deinen zukünftigen Job gekommen bist, finde ich das großartig und möchte dich dazu ermutigen.

Wir sind alle Gestalter nicht nur unseres Jobs, sondern auch unseres Lebens.

Du stehst genau an dem Punkt und brauchst mehr Inspiration? Dann melde dich bei mir. Berufliche Orientierung geht gemeinsam besser.

Ich bin Sandra, Gestalterin beruflicher Perspektiven und Stärkencoach. Wir finden deine Stärken und wie du sie am besten in der Arbeitswelt einsetzt.

Du willst mehr dazu wissen? Schreibe mir eine Mail oder rufe mich an:

E-Mail: kontakt@sandrajost.net

Telefon: +49 (0)160 92935769

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5 Kommentare

  1. Liebe Sandra,
    wiedermal ein sehr inspirierender Artikel, der sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer bereichert und in eine win-win- Situation bringt. Starre Jobkonzepte werden endlich aufgebrochen und erweitert, was sich auf die Zufriedenheit, Jobverweildauer und die Effizienz der Arbeit auswirkt. Ein wertschätzender Ansatz, um alte Strukturen einen frischen Anstrich zu geben.
    Herzliche Grüße, Saskia

    1. Danke, Saskia, das ist es, ich sehe es auch als absolutes WIN WIN und geradezu als Notwendigkeit in der heutigen Zeit. Es gibt natürlich Grenzen, aber im Rahmen des Machbaren sollten wir alle danach Streben. Für mehr Job- und Lebensqualität. Liebe Grüße, Sandra

  2. Liebe Sandra,
    der Artikel ist eine wahre Inspirationsquelle! Wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer so zusammenarbeiten und vorangehen, kann die berufliche Welt ein Ort der Freude, Erfüllung und des Wachstums werden. 🙂
    Auch wichtig ist es dann, einander gehen zu lassen, wenn es nicht mehr stimmig ist. Denn manchmal ist der Job ja eben doch nicht mehr das richtige. Das kann meiner Erfahrung nach auf beiden Seiten schwer sein…
    Liebe Grüße
    Johanna

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