Mindfuck beim Bewerben: „Keine Chance als Quereinsteiger“
Wenn du nicht an dich glaubst, wer soll es dann tun? Vielleicht hast du auch diese Erfahrung gemacht. Aber lies weiter und schau mal genauer hin – insbesondere als Quereinsteiger!
Das ist nun der zehnte Blogartikel im Rahmen der Blogdekade zum Thema Mindfuck, also alten Überzeugungen, die jetzt mal losgelassen werden können. Und ich habe das Gefühl, ich bin hier richtig warmgelaufen bei dem Thema Mindfuck. Schau gern hier in die vorigen Artikel zum Thema Mindfuck: Ich kann das nicht, Ich bin nicht gut genug, was, wenn der nächste Job auch nicht besser ist oder Ich bin zu alt, Ich kann mich nicht gut verkaufen, Ich will mein Umfeld nicht enttäuschen, und Ich sollte dankbarer sein sowie Ich habe keinen roten Faden im Lebenslauf sowie Mein Lebenslauf ist zu lückenhaft. Es ist ein Thema, zu dem ich einfach viel zu erzählen habe. Das Thema vereint meine Erfahrungen in der Persönlichkeitsentwicklung mit meiner jahrzehntelangen Erfahrung im Bereich des Recruitings bzw. Bewerbung. Aber ich wollte keine 10 Tage lang Tipps zum Thema Bewerben schreiben, das ist mir zu langweilig und diese Tipps sind auch überall zu erhalten. Ich will etwas tiefer gehen.
Du bekommst hier die „best of“ 1001 Einwänden, die ich im Laufe meines Berufslebens schon gehört habe:
Sogenannter Mindfuck rund um das Thema Bewerbung.
Darüber könnte ich stundenlang reden. Das tue ich auch gelegentlich, aber hier im Rahmen eines Blogs habe ich bereits einige Mindfucks unter die Lupe genommen. Ich will dir Tipps und Inspirationen geben, um dem Mindfuck zu entkommen.
Was ist ein Mindfuck?
Für alle, die vielleicht nicht so viel mit Anglizismen anfangen können, erkläre ich es kurz: Mindfuck sind Gedanken und Überzeugungen, die uns klein halten und überhaupt nicht weiterbringen im Leben und auch nicht in der Bewerbungsphase. Gedanken formen unsere Realität und auch maßgeblich unser Selbstbild.
Wenn wir selber nicht an uns glauben, wie sollen es dann andere tun?
Im Kontext Bewerbungsphase meint „andere“ den vielleicht zukünftigen Arbeitgeber.
Warum ist das ein Problem?
Viele glauben, dass man nur in dem Bereich arbeiten kann, für den man „offiziell“ qualifiziert ist. Das ist ein riesiger Irrtum. Wir sind alle wie im Abschluss- und „Zertifikatefieber“. Nur mit einem weiteren Abschluss in der Tasche bin ich etwas wert und nur dann traue ich mir die Tätigkeit auch zu. Hier hadern solides Wissen und eine fundierte Ausbildung mit einer Art Aufschieberitis und unendlich vielen weiteren Weiterbildungen, bis man vermeintlich wirklich „bereit“ ist.
Fähigkeiten zählen mehr als klassische Abschlüsse – wenn du sie richtig präsentierst.
Woher kommt diese Überzeugung?
Das alte Denken in „geraden Karrierewegen“: Die aktuelle Arbeitswelt verändert sich stark und ich bin der festen Überzeugung, dass Vielfalt zunehmend geschätzt wird. Durch die Medien sehen wir alle so viele Möglichkeiten, warum sollte man dann mit seinen Talenten, Fähigkeiten und Interessen nur einen einzigen Job geeignet sein und den bis zur Rente ausüben?
Die Angst, nicht ernst genommen zu werden: Das ist ein gesellschaftliches Problem, das sich zum Glück mit der aktuellen jungen beruflichen Generation ändert, das sehe ich in vielen Bewerbungen und auch im Umfeld meines 17-jährigen Sohns. Und es gibt zahlreiche Beispiele erfolgreicher Quereinsteiger, bestes Beispiel Steve Jobs, er hat sein Studium abgebrochen, aber er war ein Visionär und damit bekanntermaßen überaus erfolgreich.
Unwissenheit über die eigenen Stärken: Viele unterschätzen, wie viel übertragbare Fähigkeiten sie haben. Wenn du Erlerntes aus einem Bereich hast, kannst du bestimmt vieles davon auf andere Lebensbereiche oder Branchen übertragen.
Reframing – eine neue Perspektive
Quereinsteiger bringen frischen Wind. Unternehmen profitieren von neuen Blickwinkeln.
Viele Jobs erfordern keine klassische Ausbildung. Beziehungsweise sie erfordern Soft Skills, Lernfähigkeit und Begeisterungsfähigkeit für neue Aufgaben. Und diese sind oft wichtiger als das Zertifikat. Lernen kann man (fast) alles, aber Softskills hat man oder hat man nicht. Beziehungsweise, es erfordert sehr viel Persönlichkeitsarbeit.
Du hast bereits wertvolle Erfahrungen. Es kommt darauf an, wie du sie kommunizierst. Das ist das A und O. Reflektiere und übertrage deine Erfahrungen in andere Bereiche.
Konkrete Tipps & Übungen
Konkrete Tipps & Übungen, um deine Denkweise zu verändern:
Analysiere, was du alles schon gelernt hast. Schreibe dein Wissen und deine Kenntnisse auf und überlege, inwiefern es übertragbar ist.
Sehe dich als Bereicherung, nicht als „Problem“. Alles, was du bisher geleistet hast, ist wertvoll. Du bist nicht weniger wert, weil du neu bzw. quer einsteigst. Du bringst vielfältige Erfahrungen mit und hast ein größeres Anpassungsvermögen und Flexibilität und auch Mut erwiesen. Mut, dich zu verändern oder öfter neu zu erfinden.
Ersetze „Ich bin Quereinsteiger“ durch „Ich bringe frische Perspektiven mit“
Fazit: Du hast Chancen – wenn du an dich glaubst und sie nutzt. Deine Erfahrungen sind deine Stärke, nicht dein Nachteil!
Mindfuck- Challenge
Und jetzt will ich es wissen und starte eine kleine Challenge in der Hoffnung, dass es hier richtig rappelt im Karton bzw. in den Kommentaren.
Lasst uns diese kleinen, fiesen, viel zu weit verbreiteten Mindfucks zusammen auflösen!
Hinterlasse in den Kommentaren (ganz unten auf der Seite), wenn du diesen Mindfuck „Ich bin „nur“ Quereinsteiger“ auch bei dir entlarvt hast und wie du ihm AB HEUTE begegnen wirst! Übe also:
Welches Wissen und welche Fähigkeiten hast du dir angeeignet? Für welchen Bereich ist das auch noch einsetzbar?
Lass uns die negativen Überzeugungen richtig herausfordern, auf dass sie bald ausgesorgt haben. Je mehr Kommentare, desto weniger Chancen bekommen diese Übeltäter, in der Gesellschaft und in uns.
Eure Sandra
Für einen Bonusartikel zum Thema Mindfuck bereite ich auch gerade noch etwas vor. Artikel 11 folgt zu einem sehr spannenden Thema.
Hole dir hier meine 3 Top Tipps aus über 20 Jahren im Recruiting:

Hi, ich bin Sandra.
Potenzialentfalterin und Stärkencoachin.
Ich bin seit über 20 Jahren im Personalbereich tätig, habe tausende Interviews geführt und mehrere hundert Mitarbeitende eingestellt.
Ich erzähle dir das, damit du weißt, wobei ich persönlich “in meiner Power und in meinen Stärken“ bin. Ich liebe Menschen und ihre Geschichten, sehe deren „roten Faden“ und ich finde für sie den richtigen Platz in der Arbeitswelt.
Meine Top 3 Stärken unterstützen mich da bestens:
MENSCHENKENNTNIS – META – KREATIVITÄT
Mein Motto: Es gibt immer Möglichkeiten und gemeinsam finden wir sie.
Melde dich. Mach´s einfach. Es kann nur gut werden.
Schreibe mir eine Mail oder rufe mich an:
E-Mail: kontakt@sandrajost.net
Telefon: +49 (0)160 92935769
Liebe Sandra,
in manchen Berufen sind Quereinsteiger sehr gefragt. Bei uns in der Pflege besteht nahezu die Hälfte des Teams aus Quereinsteigern (Umschüler, Arzthelferinnen/ Zahnarzthelferinnen, Mütter in Elternzeit, usw.). Wie du schon sagst, sind die soft skills enorm wichtig. Darauf schauen wir auch, wenn wir neue Teammitglieder einstellen und, dass sie sich gut ins bestehende Team integrieren können. Wieder ein wertvoler Artikel, der Mut macht, für seine Jobvision loszugehen.
Lieben Gruß, Saskia