Die Pinguin-Geschichte: Watschelst du noch oder schwimmst du schon?

Die Pinguin-Geschichte von Dr. Eckart von Hirschhausen ist dir womöglich bekannt. Mir ist sie kürzlich wieder begegnet und ich finde es immer wieder wunderbar erfrischend, Herrn Dr. von Hirschhausen zuzuhören.

Nur ganz kurz, für diejenigen, die die Geschichte noch nicht kennen, erzähle ich sie kurz:

Die Pinguin-Geschichte

Herr Dr. von Hirschhausen ist Arzt, aber seit langem als Comedian bekannt. In einer seiner Geschichten deklariert er einen Pinguin im Zoo zunächst als „Fehlkonstruktion“, kurzer Körper, keine Knie, watschelt ziemlich ungeschickt an Land herum. Aber als er dann entdeckt, was für ein begnadeter Schwimmer der Pinguin im Wasser ist, bemerkt er zweierlei: Dass er vorschnell geurteilt hat. Und wie wichtig es ist, im richtigen Umfeld zu sein, wenn man seine Stärken voll einsetzen möchte.

Ich mag, wie Herr Dr. von Hirschhausen völlig selbstironisch und mit soviel Witz über seine eigenen Stärken erzählt. Dass er seine Kreativität und seinen Wortwitz auf der Bühne voll ausleben kann, beim Diktieren von Arztbriefen früher dieser Umstand jedoch eher suboptimal war.

Mit diesem Artikel möchte ich dir mit einem Schmunzeln Mut machen, dir auch dein optimales Element zu suchen, ins Wasser zu springen. Und dir aufzeigen, woran es liegen könnte, wenn du dein Element bisher vielleicht noch nicht ganz gefunden hast.

Was ist das optimale Umfeld?

Im beruflichen Kontext kann es bedeuten: das Unternehmen an sich, eine Abteilung, ein Team oder auch die Aufgaben, die dir optimal entsprechen. Du solltest nicht als Pinguin an Land watschelnd versuchen mit einer Giraffe oder einem Löwen mitzuhalten. Das versuchen wir allzu oft, ist aber sehr anstrengend und wenig erfolgversprechend. Aber im Wasser wird dir so schnell keiner was vormachen. Welche Möglichkeiten hast du also? Ab ins Wasser!

Was macht dich als Pinguin aus? Was sind deine Stärken?

Wo macht dir so schnell keiner was vor? Was fällt dir total leicht? Vielleicht sogar so leicht, dass es dir bisher selber noch gar nicht als Stärke aufgefallen ist? Dazu habe ich bereits einen Artikel geschrieben. Lies gerne hier nochmal nach.

Wie findest du deine Stärken heraus? Ich bin mir sicher, wenn du dir dazu einmal bewusst Zeit nimmst und darüber sinnierst, fallen dir ein paar Dinge ein, die du richtig gut kannst. Ansonsten gibt es im Coaching natürlich ein paar hilfreiche Tools, um da einmal genauer hinzuschauen. Ein Blick von außen mit einem Sparringspartner kann da sehr hilfreich sein.

Man ist sich selbst gegenüber einfach oft „betriebsblind“.

Was wäre also für dich die optimale Umgebung? Dein Wasser? Bei welchen Aufgaben gleitest du genauso geschmeidig durchs Wasser wie ein Pinguin?

Wenn du deine Stärken kennst, aber sie noch nicht voll ausleben kannst, dann frage dich: Warum ist das so? Was hindert dich, in deine volle Stärke zu kommen, in dein optimales Umfeld? Bei welchen Stärken stehst du dir vielleicht einfach selber noch im Weg?

Nun, wenn du schon im optimalen Umfeld wärst, würdest du vermutlich nicht diesen Artikel lesen. Ich unterstelle also, dass du noch nicht alle deine Stärken in deinem aktuellen Job voll ausspielen kannst. Oder den passenden Beruf noch nicht gefunden hast? Es ist nach meiner Erfahrung oft so, dass wir so viele Geschichten glauben, die uns die Eltern, Lehrer, das Umfeld, die Medien… eingeredet haben, dass wir selber oft gar nicht mehr wissen, wer wir eigentlich wirklich sind. Was wir wirklich wollen. Worin wir echt gut sind. Woran wir Spaß haben. Ich bin der festen Überzeugung -und es ist auch meine Vision- dass Arbeit Spaß machen darf. Dass sie eben nicht nur jahrelanges Watscheln an Land ist, um irgendwann vielleicht endlich mal das Wasser zu sehen. Du darfst bereits jetzt Mee(h)r wollen!

Wie kommst du ins Meer?

Wenn du merkst, dass noch mehr in dir steckt, dass du aktuell eher am Watscheln bist, dann frage dich:

Was müsstest du tun, wenn du im optimalen Umfeld wärst?

Ja, du hast richtig gelesen. Was müsstest du TUN, wenn du im Wasser wärst? Du müsstest schwimmen. Du kannst ja -wie der Pinguin- sehr gut schwimmen. Aber da du dort noch nicht bist, wäre das Schwimmen vermutlich etwas außerhalb deiner aktuellen Komfortzone. Also kaum vorstellbar. Du weißt nicht, was außerhalb der Komfortzone auf dich warten würde. Und da du das nicht weißt, ist es als Mensch normal, dass du erst einmal Angst hast.

Also nun zur Angst vorm Schwimmen.

Jeder hat Ängste. Die einen mehr, die anderen weniger. Alle haben vor irgendetwas Angst. Wenn du im Job oder Beruf noch nicht da bist, wo du eigentlich hin möchtest, lade ich dich ein, da einmal hinzuschauen. Viele haben beispielsweise Angst, sich zu ZEIGEN. Wovor genau hast du Angst, wenn du dich so zeigst, wie du bist? Als Pinguin? Wie würde dein Umfeld reagieren? Ein Beispiel: mich hat es etwas Mut gekostet, mich mit meinen Blogartikeln zu zeigen. Und dann lesen das auch noch Menschen – was denken die dann vor mir? Irgendwie unheimlich. Zum Glück überwiegt die Freude am Schreiben und ich darf meine Kreativität hier ausleben.

Freude > Angst = Mut.

Wie ist es bei dir? Traust du dich nicht, einfach mal zu dir zu stehen und zu sagen: Klar kann ich das! Das packe ich schon. Voller Selbstvertrauen.

Ich mach das jetzt einfach mal – könnte ja gut werden.

Mein Tipp: spiele es einmal in Gedanke durch, wie es wäre, so als Pinguin im Wasser, bzw. du in deinem optimalen Bereich? Kannst du es dir vorstellen? Fühlt es sich geschmeidig an? Im Flow irgendwie? Macht Spaß? Das ist die erste Übung: „Trockenschwimmen“. Du wirst es also auch „in echt“ können. Ganz sicher. Coaching macht übrigens genau das: sozusagen Trockenübungen, um Mut zu sammeln und dich dann begleiten, wenn du erst die Flosse bzw. den Fuß ins Wasser hältst und dann vollends springst.

Gemeinsam geht es nämlich nicht nur leichter, sondern macht auch noch mehr Spaß.

Coaching hilft außerdem, zu erkennen, was dein optimales Umfeld ist. Was brauchst du, um deine Stärken optimal einzusetzen?

Herr Dr. von Hirschhausen sagt so schön: auch 10 Jahre Therapie machen aus einem Pinguin keine Giraffe. Es geht also nicht darum, dich zu verbiegen, um irgendwie an Land zu überleben, sondern einfach darum, erst mehr Wasser oder wenigstens Wasserlöcher zu schaffen, um als Pinguin in deinem Element deine Stärken auszuleben und Freude zu haben.

Melde dich, wenn du dir „Schwimmunterricht“ wünschst gerne HIER.

Deine Sandra